Aus dem Urlaub

Den letzten, allerletzten Urlaub dieser schönen Zeit in Peru, habe ich hauptsächlich in den peruanischen Anden und außerdem hauptsächlich mit Hugo verbracht. Wir sind zunächst nach Lima aufgebrochen, glücklich der alltäglichen Routine Arpegios, bzw. der Universität zu entfliehen. Lima ist von Trujillo aus ein leider notwendiger Zwischenstopp für beinahe jedes Reiseziel Perus, es sei denn, man reist weiter nordwärts. Wir haben dort einen Freund besucht und ziemlich viele Tiere im “Parque de las Leyendas”, einem Zoo, der so groß ist, dass man beinahe den ganzen Tag braucht, um ihn sich anzusehen.

Huaytapallana

Huaytapallana

Nach zwei Tagen in der riesigen Hauptstadt sind wir weiter nach Huancayo gefahren. Die Stadt liegt von Lima aus ca. 8 Stunden Busfahrt entfernt in der Sierra und im Gegensatz zum milden Klima an der Küste war es dort riiiiiiiichtig kalt. Morgens um 5 standen wir zitternd am Busterminal und warteten auf Cristhian, einen Freund von Hugo, der uns sofort zu sich nach Hause einlud, uns mit dampfender Supper fütterte und in dicke Decken einwickelte. Diese furchtbare Kälte verzog sich aber jeden Morgen, wenn die Sonne aufging und kam erst wieder, wenn sie unterging. Wir sind am Ende eine ganze Woche bei Cristhian geblieben, der beinahe erschreckend gastfreundlich war, so dass ich manchmal ein ganz schlechtes Gewissen bekommen habe. Gleich am zweiten Tag in Huancayo haben Hugo und ich beschlossen, dass wir gerne auf einen schönen Berg hochsteigen wollen und sind mit einer Gruppe nach Huaytapallana gefahren. Das war so hoch, dass dort alles voller Schnee war und wir haben es mit ganz schön viel Gekeuche bis auf 4800 Meter geschafft. Es sah unglaublich toll aus dort oben, der Aufstieg hatte sich jeden Meter gelohnt, aber wir waren auch froh, als wir wieder unten waren. Die Höhe macht sich nämlich doch ganz schön schnell bemerkbar, wenn man sich mal anstrengen muss…

Zug nach Huancavelica

Zug nach Huancavelica

An den folgenden Tagen sind wir mit Cristhian durch die Gegend gefahren, zur Laguna de Paca, nach Ingenio, wo ich herausgefunden habe, dass ich gerne Forelle esse, nach Junín…

Und als es wirklich gaaaar nichts mehr zu sehen gab, sind wir weitergefahren nach Huancavelica und zwar im Zug! Es gibt in Peru nur sehr wenige Zugstrecken und das ist eine davon. Der Zug fährt montags, mittwochs und freitags morgens um 6 von Huancayo nach Huancavelica und dienstags, donnerstags und samstags fährt er zurück. Es ist ein sehr schöner, sehr alter Zug, er hat sogar Gardinen und an jeder Station steigen Leute ein, die leckere Sachen verkaufen. Die Reise dauert ungefähr 6 Stunden (im Bus sind es nur 3) und die Strecke führt die ganze Zeit an einem Fluss entlang. Zu beiden Seiten des Flusses geht es bergauf, manchmal fährt man durch Tunnel und unten am Fluss sieht man immerzu Schafe, Kühe und Pferde.

Bick auf die Landschaft von den Wariruinen

Bick auf die Landschaft von den Wariruinen

In Huancavelica haben wir nur den Nachmittag verbracht, obwohl es wirklich schön ist. Es ist sehr klein und ruhig und ab abends um 7 wird es uuuunglaublich kalt, noch viel kälter als in Hunacayo, weil es noch ein bisschen höher liegt. Wir sind noch in derselben Nacht weiter nach Ayacucho gefahren. Diese Strecke im Bus ist furchtbar, aber auch alternativlos, wir haben uns also nochmal ca. 6 Stunden durchschütteln lassen und sind früh morgens in Ayacucho aus dem Bus getaumelt. Ayacucho war in jedem Fall der schönste Teil unserer Reise. Es ist eine hübsche, ruhige Stadt mit sehr netten Bewohnern. An fast jeder Ecke steht eine Kirche und es gibt einen Aussichtspunkt, von dem aus man die ganze Stadt überblicken kann. Vom Zentrum aus kann man mit Combis für wenig Geld in verschiedene Orte ausserhalb der Stadt fahren. Wir sind zum Beispiel nach Wari gefahren, dort gibt es eine riesige Ruinenanlage, in der vor langer langer Zeit die “Wari” gelebt haben und ein kleines Museum, in dem unter anderem eine kleine Mumie liegt.

Obelisk in Quinua

Obelisk in Quinua

Von dort aus kann man weiter nach Quinua fahren, in ein kleines Dorf, dass ganz idyllisch aussieht und in dem die Leute die Angewohnheit haben, Miniaturhäuser aufs Dach ihres Hauses draufzusetzen. Auf der Kirche waren gleich zehn davon. Diese Minihäuser schützen vor irgendwas und außerdem sehen sie echt niedlich aus. Zu Fuss 10 Minuten von Quinua aus kommt man auf das Schlachtfeld der Schlacht von Ayacucho. Ich kenne mich nicht aus, aber diese Schlacht muss ganz schön wichtiger Teil des Unabhängigkeitskampfes gegen die Spanier gewesen sein. Dort steht jetzt ein Obelisk, als Denkmal. Man kann auch draufklettern, die Treppen und Leitern im Inneren des Obelisken sind aber ein bisschen abenteuerlich, ich hatte jedenfalls ein bisschen Angst…

Da man auf dem Rückweg von Ayacucho nach Lima sowieso fast durch Ica faehrt, haben wir beschlossen, dort auch noch 2 Tage zu verbringen. Ica kam mir nach den gemütlichen Sierra-Städten so hässlich, staubig, eng und laut vor, dass ich sehr froh war, dass wir dort nur zum Übernachten bleiben mussten. Den ersten Tag haben wir in der Huacachina, einer Oase 10 Minuten von Ica entfernt, verbracht. Die Oase sieht ziemlich toll aus, ringsum nur Sand und riesige Dünen und in der Mitte eine Lagune mit grünen Palmen! Es gibt dort zwei Gruppen von Menschen: die Touristen und die Ich-will-den-Touristen-was-verkaufen. Beide Gruppen sorgen für ordentlich Stress und man muss immer zusehen, dass man was zu tun hat, oder wenigstens beschäftigt wirken, um in Ruhe gelassen zu werden. Wir haben dort eine Tour in die Wüste mit einem “Strandbuggy” gemacht, sehr aufregend!

Ica-Huacachina

Ica-Huacachina

Am zweiten Tag sind wir sehr früh morgens aufgestanden und mit dem Bus nach Paracas gefahren, um die “Islas Ballestas” anzuschauen. Das sind naturgeschützte Inseln, auf denen man Massen von Vögeln, Humboldt-Pinguinen und Seelöwen beobachten kann. Vor allem allerdings Vögel. Und wenn wir dann mal an einem Seelöwen vorbeigefahren sind, ist das ganze Boot in total gespannte “oooohh”- und “aaaaaah”-Rufe ausgebrochen. Am Nachmittag haben wir den Rest der “Reserva Nacional Paracas” angeguckt, weitläufige Straende aus Sand, Stein und Fels, die sehen schon sehr beeindruckend aus, so übertrieben interessant fand ich sie dann aber doch nicht.

Islas Ballestas mit Seelöwen

Islas Ballestas mit Seelöwen

Und von Ica aus, ging es dann auch wieder nach Hause, natürlich über Lima. Nach 1, 5 Tagen im Bus, im Hotel und wieder im Bus sind wir im heimatlichen Trujillo angekommen. Es war eine großartige Reise und vor allem in der Sierra so schön, dass ich schon wieder losfahren und mir das alles nochmal gönnen könnte. Ich habe festgestellt, dass ich in jedem Fall irgendwann nach meinem Freiwilligendienst zurückkommen muss, um mir anzuschauen, was ich noch nicht gesehen habe und mich neugierig macht. Ich vergesse es in der alltäglichen Routine immer wieder und dann fällt es mir erst auf der nächsten Reise wieder auf: Dieses Land enthält noch viel mehr, als die trujillanische Wüstenlandschaft und ich werde es bestimmt sehr vermissen. In zwei Wochen geht es jetzt schon wieder nach Hause für mich und diese allerletzte Zeit ist leider keine besonders besinnliche Zeit, sondern eine enorm stressige Zeit, voller ungeschriebener Schülerberichte und Abschiedsgeschenkbasteleien. Oben drauf kommt die Planung der näheren Zukunft, Studium, Wohnung… ABer ich versuce mich nicht so stressen zu lassen und meine letzten Tage hier zu genießen!

Ich denke voller Vorfreude an Euch und hoffe, wir sehen uns alle bald wieder!
Eure Pauline

Uuuuuuuurlaub!

Du liest den Ferienbericht von Uli und Line. Dieselbigen haben grade eine Schreibblockade, vermutlich weil sie vor dem Unterrichtsbeginn noch einige Tage Zeit haben und sie das Arbeiten ohne Zeitdruck nicht mehr gewöhnt sind. Um ehrlich zu sein, konnten sie das noch nie.

Unsere Ferien begannen in Chaclacayo bei Lima, wo die Weltwärts-Freiwilligen im Rahmen des Zwischenseminars mit den Freuden und Ängsten konfrontiert wurden, sich ALLEINE in einem Zimmer mit eigenem Bad wiederzufinden. Nachdem jeder zwei Minuten die Freiheit genossen hatte, trafen sie sich wie zufällig alle im Flur. Die Entscheidung für den Mittagsschlaf alleine zu fällen, war doch noch zu viel für ihre WG-geformten Geister. Die vier Tage im friedlich-grünen Kloster mit viel Zeit zum Schlaf nachholen und entspannen waren Balsam für ihre erschöpften Seelen. Sie diskutierten, sangen, tanzten peruanische Tänze (in Ulis und Lines Fall weniger elegant), schaukelten auf Hollywood-Schaukeln und bereiteten sich mental auf ihre Reise vor. Am Donnerstag, dem 18. Dezember machten sie sich alle auf den Weg, zunächst in Richtung Lima. Uli und Line hätten es ohne Leos großartige Hilfe wahrscheinlich nie bis zum Flughafen geschafft und so kamen sie dort voller Dankbarkeit und Erleichterung abends um 7 Uhr an. Das Flugzeug zur ersten Ferienstation -> Pucallpa sollte am Morgen um 5 Uhr starten und nach zwei enthusiastisch-vorfreudigen Stunden begannen die beiden zu realisieren, wie lang sich eine Nacht Wartezeit auf dem Limaer Flughafen tatsächlich anfühlt.

Pucallpa City

Pucallpa City

1.Pucallpa

alles voller Motocarros

alles voller Motocarros

Reisetagbuch: „Sind im „C’est si bon“ am Eis essen und lassen uns von einem riesigen Ventilator bewedeln. Pucallpa ist eine Stadt von bastante calor, die Luft fühlt sich ganz dick an aber es sieht sehr schön aus und alles ist ganz grün.“

Yarinacocha

Yarinacocha

Pucallpa ist eine junge, schnell gewachsene Industriestadt am Rio Ucayali im Amazonasregenwald. Touristisch hat die Stadt an sich nicht viel zu bieten, daher (und wegen der momentanen Regenzeit, die eine ziemlich unattraktive schwüle Hitze verursacht) haben deine beiden Heldinnen in den vier Tagen dort keine anderen Gringos zu Gesicht bekommen. Früh und spät (aber nicht Mittags!) spazierten sie schwitzend in der Stadt umher, sahen sich Mercados an und überlegten, was sie in der Siestazeit zustande bringen könnten. Der folgende Reisetagebuchauszug ist der Ideenarmut in diesem Punkt verschuldet:

„Es ist so scheiße heiß hier. Liegen im Hostel und machen Fotos von wie wir aus der riesigen 2,5l-Wasserflasche trinken(…)“

Bootchen auf der Lagune

Bootchen auf der Lagune

Lagunenufer

Lagunenufer

Am letzten Tag in Pucallpa waren die beiden an der Laguna Yarinacocha. Die Lagune ist ziemlich groß und von teilweise relativ ursprünglichen Dörfern der Shipibo umgeben. Von dort aus kann man auf dem Boot oder zu Fuß durch Sekundär- und Primärregenwald reisen. Das haben sie aus zeitlichen, finanziellen und tierischen Gründen nicht gemacht. Stattdessen waren sie auf einem kleinen Touristenboot zwei Stunden auf der Lagune unterwegs, haben den Fahrtwind genossen, immer so getan, als hätten sie die Vögel, die ihnen der Guide gezeigt hat, wirklich gesehen und wild in diese Richtung fotografiert.

2.Tingo Maria

Hängebrücke zum Nationalpark

Hängebrücke zum Nationalpark

Die Reise im Bus nach Tingo Maria dauert 4 bis 5 Stunden und ist sehr aufregend. Man fährt durch Regenwald, kleine Dörfer und Kakaoplantagen. Nach und nach wird die Landschaft immer bergiger, die Straße schmaler und die Abgründe neben derselbigen tiefer. Uli und Line, immermal von Todesangst gepackt, klammerten sich an die Bussitze und hofften trotz der wunderschönen Aussicht auf Wasserfälle und Urwaldflüsse auf eine baldige Ankunft. Die kleine Stadt Tingo ist furchtbar hässlich und ungemütlich, liegt aber zwischen wunderschönen beurwaldeten Bergen. Sie verbrachten den Heiligen Abend Weihnachtslieder grölend im Nationalpark am Wasserfall „Catarata Gloriapata“.

Uli am Catarata

Uli am Catarata

Nationalpark

Nationalpark

Nationalpark

Nationalpark

Abends am Heilig-Abend-Mahl suchen:

Reisetagebuch: „(…) haben wir uns also auf die Suche nach einem weihnachtlichen Chifa in den ungemütlichen Straßen gemacht. Tingo Maria bei Dunkelheit ist nicht direkt ungruselig. Völlig desesperadas und nach einer unergiebigen Suchodyssee ließen wir uns auf ein restaurante turistico ein, das mit typischen Speisen der Region warb. Wir haben dann papa rellena (gefüllt mit schwarzen Oliven, bäh) und Reis und eklige Bohnen gegessen und eine homöopathische Dosis Saft auf ein vielfaches potenziert getrunken. Zu meiner (Ulis) großen Freude gabs aber Kirschwackelpudding zum Nachtisch. Jetzt habe ich Bauchschmerzen, aber das wars wert.“

  1. Huánuco

    Kotosh

    Kotosh

Reisetagebuch: „Wir haben heute im Vampirschloss „Hostal Huánuco“ in der Straße „Jr. Huánuco“ in Huánuco eingecheckt. An der Rezeption arbeitet ein peruanischer Vampir mit grün leuchtenden Augen (…) Wir lieben Huánuco sehr, es ist nach Tingo Maria eine echte Stadt. So eine, in der man schön spazieren gehen kann und es gibt immer mal so kleine Plätze mit Bäumchen und es ist warm und windig, aber nicht zu heiß und unser Hostel ist bis auf den Gruselfaktor sehr sehr geil. Voll verwinkelt und mit Riesensesseln und Sofas und hohen Decken und Innenhöfen mit gruseligen Brunnen und leeren Korridoren (…)Zugegebenermaßen haben wir eine Scheißangst, morgen kalt und blutleer und mit Glitzerhaut oder so nem unmodischen Mist aufzuwachen.“

Kotosh

Kotosh

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Coole Kaktusfüßchen

Huánuco ist der erste richtige Sierraort, den Uli und Line zu Gesicht bekommen haben. Außerdem rühmt sich die Stadt als Ort mit dem besten Klima der Welt und war dementsprechend ein Genuss nach all der Dschungel-Schwitzerei. Die zwei Tage dort, haben die beiden Reisenden mit Stadtspaziergängen und der Besichtigung von „Kotosh“ (=Quechua für „verdammt viele Steine“), einem antiken Tempel mit Dorfüberresten verbracht.

Fluss bei Kotosh

Fluss bei Kotosh

4.La Union

La Union

La Union

Die winzige Bergstadt war für die Abenteurerinnen nur ein Durchreiseort auf dem Weg nach Huaraz.

5.Huaraz

Huaraz

Huaraz

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Hostel Huaraz

Die Bergsteigerhauptstadt Perus empfing Line und Uli mit einer sintflutartigen Wetterlage. Die beiden hatten die Regenzeit in diesem schönen Ort wohl auf die viel zu leichte Schulter genommen. Zum Glück waren sie im allerschönsten aller Hostels „Jo’s Place“ und da vormittags immer Regenpause herrschte, sahen sie sich die Stadt an und machten sogar eine Mini-Wandertour um die Stadt von noch-weiter-oben zu begucken.

Der Urlaub hat den beiden die Vielfältigkeit Perus bewusst gemacht und gezeigt, dass man in wenigen Tagen durch alle Jahreszeiten reisen kann. Uli ist jetzt viel bräuner/blonder und Line viel krebsroter als jemals zuvor.

Voller neuer Energie wird sich jetzt in die letzte Vorbereitung des Sommerprojekts gestürzt. Wir wünschen allen unseren geneigten Lesern ein wunderbares Jahr 2015 und denken fest an sie. Liebste Grüße,

Uli und Line

Hace mucho tiempo…

Meine kleinste Schülerin und ich haben letztes Mal ein bisschen komponiert

Meine kleinste Schülerin und ich haben letztes Mal ein bisschen komponiert

Ich kann inzwischen behaupten so etwas wie alltägliche Routine zu empfinden. Ganz wahr ist das zum Glück nicht, weil hier jede Stunde, jeder Tag und jede Woche ein bisschen anders ist und alles immer mehr Spaß macht, je besser ich die Schüler kenne.  Meine kleinste Schülerin ist 6 Jahre alt und spielt im Orchesta de Agua. Sie ist unglaublich niedlich, frech und verdammt anstrengend! Man muss für jeden Schritt, den sie machen soll ein möglichst aufregendes und auf-die-Tafel-schreibe-intensives Spiel erfinden, damit wir beide die 45 Minuten Unterricht durchhalten. Meine älteste Schülerin ist schätzungsweise 25 Jahre alt, spielt im trujillanischen Sinfonieorchester und bei ihr reichen mir 45 Minuten wiederum nicht wirklich aus um alle Fragen zu beantworten und alles anzugucken, was sie seit der letzten Stunde geübt hat (Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich bei allen meinen Geigenlehrern zu entschuldigen, falls ich eine so frustrierende Schülerin war, wie ich mir das vorstelle… ich hätte wirklich mehr üben können…). Ansonsten hat das Alter ziemlich wenig mit musikalischem Niveau zu tun, ich habe zum Beispiel eine 13jährige Anfängerin und eine 21jährige, die beide noch lange nicht so weit sind, wie die oben genannte 6jährige. Ich bin sehr froh, dass es so abwechslungsreich ist, ich habe mehr oder weniger 16 Schüler (im Einzelunterricht) und alle sind so verschieden, dass es für mich immer noch viel herauszufinden und zu verstehen gibt.

Chor mit allen Nucleos beim Konzert

Chor mit allen Nucleos beim Konzert

Neben dem Unterrichten fahre ich mit ein paar anderen Freiwilligen dreimal pro Woche ins Núcleo Esperanza. Ich habe dort zwei verschiedene Gruppenstunden, am Anfang waren es je vier Kinder zusammen, inzwischen sind es meistens nur noch zwei, weil wir in Esperanza Hilfe von einem der „Fellows“ bekommen (das sind fortgeschrittene Schüler aus dem Orchesta de Barro, die neben dem Einzelunterricht noch Pädagogik-Seminare und teilweise auch Klavierunterricht bekommen um in Arpegio als Lehrer zu arbeiten). Freitags ist in Esperanza immer Orchesterprobe und weil wir alle nicht besonders Dirigier-erprobt sind, wechseln wir uns mit dem Probeleiten ab. Ich musste feststellen, dass ich kein Links-Rechts-Koordinationstalent bin… Esperanza macht ebenfalls immer mehr Spaß, dort war es am Anfang schwierig, weil die Kinder extrem auf die ehemalige Freiwilligengruppe fixiert waren. Da ist es uns aber inzwischen ganz gut gelungen Beziehungen zu den einzelnen Schülern und auch zur Gruppe aufzubauen, sodass wir nicht mehr so um die Anerkennung und Aufmerksamkeit kämpfen müssen. Vielleicht sind wir auch einfach ein bisschen organisierter als am Anfang und stolpern nicht mehr ganz so planlos über den Schulhof und sind dadurch als so etwas wie „Autoritäten“ erkennbar.

Konzert Chimbote (findet mich)

Konzert Chimbote (findet mich)

Neben dem Unterricht hatten wir verschiedene Konzerte und die allmonatliche Noche de Arpegios. Das Orchesta de Barro hat mit dem Jugendorchester der Arpegio-Außenstelle Chimbote ein Konzert mit viel peruanischer Musik (Marinera) gespielt und kurz danach eine dreitägige Orchesterzusammenführung mit einem Jugendorchester aus Lima gemacht. Da waren wir plötzlich 80 Leute in dem dann doch eher heimeligen Probensaal und beim Konzert doppelt so laut wie sonst, aber das Ganze war so kurz, dass die Aufregung schon wieder vorbei war, als sie grade anfing, tatsächlich aufregend zu werden. Für uns Freiwillige, war es eigentlich nur anstrengend, weil wir neben den Proben so wenige Einzelstunden wie möglich ausfallen lassen wollten und den schönen Teil, in dem man miteinander redet oder irgendwas zusammen unternimmt gar nicht richtig mitbekommen haben.

Konzert Orchesta de Agua und Orchesta de Tierra

Konzert Orchesta de Agua und Orchesta de Tierra

Konzert OdA und OdT

Konzert OdA und OdT

Wir hatten außerdem grade das große Konzert von dem Orchesta de Agua und dem Orchesta de Tierra hinter uns und obwohl ich da gar nicht so involviert war und es eigentlich nur anschauen und genießen konnte, habe ich mich als empathische Seele mit in das postkonzertante Gefühl der erleichterten Erschöpfung hineinziehen lassen (ich hatte mit Stühle tragen und meinen Schülern winken ja auch alle Hände voll zu tun, also muss man das vielleicht gar nicht auf mein grenzenloses Einfühlungsvermögen schieben).

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Día de los Núcleos Bastelstation

Neben all der Arbeit verbringen wir unsere freien Stunden in der Nacht meistens mit Arbeit. Das zweite „Arbeit“ in dem Satz bedeutet Projektvorbereitung. Am vorletzten Sonntag war der „Día de los Núcleos“, ein Proben- und Spieletag für das Konzert am letzten Sonntag. In dem Konzert haben die Orchester aus Esperanza, Porvenir und Alto Moche und der Chor aus El Golf zusammen gesungen und in den jeweiligen Gruppen gespielt.

Día de los Núcleos

Día de los Núcleos

Die Idee ist offensichtlich dem Integrationsgedanken entsprungen und der Día de los Núcleos und das Konzert waren am Ende so schön, dass ich danach das Gefühl hatte die harten nächtlichen Vorbereitungsstunden hätten sich sehr gelohnt! Abgesehen davon bereiten wir momentan das Sommerprojekt vor, das hier während der 2monatigen Ferien stattfindet. Wir wollen gerne „Momo“ aufführen und versuchen, so viele der Kinder wie möglich zu integrieren, im Zentrum des Projektes stehen dann wahrscheinlich die Orchester der Núcleos und das Orchesta de Tierra.

Konzert der Núcleos

Konzert der Núcleos

Besonders weit sind wir noch nicht und dem Schreiben des Scripts, dem Auswählen und Arrangieren der Stücke und der Koordination der auf uns zu kommenden Massen an Kindern stehe ich noch ein bisschen ehrfürchtig gegenüber. Jetzt sind noch 2 Wochen Zeit bis wir alle verreisen und wenn wir dann zurückkommen, geht die Arbeit sofort los. Die Worte „man hätte ja auch früher anfangen können…“ sind an dieser Stelle unerwünscht!

Huanchaco/ Seebrücke

Huanchaco/ Seebrücke

An den Samstagen, die meistens frei sind („frei“ ist hier relativ zu betrachten) waren wir in der letzten Zeit oft in dem 20 Minuten entfernten Huanchaco surfen und obwohl ich extrem untalentiert bin und zu Beginn einige Konflikte mit dem Neoprenanzug auszutragen hatte, macht es unglaublich Spaß und tut sehr gut. Huanchaco ist angeblich weltweit relativ bekannt, weil es da solche ganz besonders exquisiten surfgeeigneten Wellen gibt. Ich kann dazu nicht viel sagen, ich find es einfach schön weil es da Meer gibt und die Luft gut riecht und man lecker Essen gehen kann und an der Strandstraße ganz viele Menschen unterwegs sind und schöne Sächelchen verkauft werden und weil es einfach gut ist immer mal aus der Academia rauszukommen.IMG_7860

Vor inzwischen ziemlich langer Zeit haben wir außerdem einen Teamausflug gemacht, von dem ich gerne berichten wollte, nämlich zum „Canoncillo“, einer Lagune in der Nähe von Pacasmayo (ein kleinerer Ort 1-2 Stunden von Trujillo entfernt). Die Reise dahin war im Bus und im Motortaxi länger und beschwerlicher als gedacht aber die Lagune war wunderschön. Mitten in der Wüste eine Lagune mit Seerosen und Fischen und baden konnte man da drin und überhaupt war dieses Stück Wasser ziemlich vollkommen. Hier kommt die Belohnung für alle, die es geschafft haben, den ganzen Artikel zu lesen, gönnt Euch diese Bilder!

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Ihr seht, ich bin gut beschäftigt und es gibt hier viel zu tun. Ich hätte gerne ein bisschen mehr Zeit für alle möglichen schönen Sachen, wie zum Beispiel für meine neue Lieblingsbeschäftigung (Julianas Bratsche klauen) oder zum Wäsche waschen, schwimmen (hab ich gegen Salsa tanzen getauscht) und schlafen! Oder zum Blog schreiben… Aber wenn irgendjemand Fragen hat oder gerne ein bisschen mit mir erzählen will, dann schreibt mir auch gerne Mails, ich höre sehr gerne von Euch und vermisse Euch und die sogenannte „Heimat“ doch viel mehr, als ich dachte! Vor allem in dieser so seltsam unweihnachtlichen Adventszeit!

Liebe Grüße von Eurer Pauline

Weihnachtskonzert

Weihnachtskonzert

BIENVENIDOS!

Begrüßung im Nucleo Alto Moche

Begrüßung im Nucleo Alto Moche mit dem Orchester de Miramare

So, hier die erste Meldung! Nach der monatelangen, bürokratischen Vorbereitung und einer ziemlich unplanmäßigen Reise bin ich endlich in Trujillo angekommen. Ich werde Euch hier nicht mit Details über Formulare, Flughafenschalter, Zollbestimmungen und Rückenschmerzen nerven, also komme ich gleich zum interessanten Teil:

Mein durch Unterrichtsvorbereitung verwüstetes Zimmer

Mein durch Unterrichtsvorbereitung verwüstetes Zimmer

Am Montag, dem 15. 09. bin ich aus dem Flugzeug in den ersten (echten) trujillanischen Regen seit 1997 gestolpert und wurde von einem sehr fröhlichen Taxifahrer (den ich leider nicht besonders gut verstanden habe…) durch die dunklen Straßen bis zur Akademie von Arpegio gefahren, wo mich die anderen 8 Freiwilligen mit einer eher experimentellen Version von Nudeln mit Tomatensoße und zahlreichen Vorwürfen in Empfang genommen haben. Zur Erklärung: Für die Arpegios war ich 1 ½ Tage verschollen, was zum einen die Schuld von LAN-Airlines und zum anderen meine Schuld war. Zu meinem abendlichen, verregneten ersten Eindruck der Stadt kann ich gar nicht besonders viel sagen, ich habe jedenfalls mit großen Augen jeden Stein und jedes Pflänzchen beguckt, schließlich wurde ich nach den 3  Flughafentagen endlich wieder Zeuge der realen Welt und war immer noch ziemlich überrascht, tatsächlich da zu sein. In der “Academia” ist in der obersten Etage die Freiwilligen-WG, durch die habe ich sofort eine Führung bekommen. Bis auf Küche, Bad und Flur haben wir eine gemütliche Dachterrasse (dort kann man ziemlich toll in der Sonne frühstücken) und 3 Zimmer. Ein Stockwerk tiefer gibt es noch ein viertes Zimmer, eigentlich das schönste, aber da ist der Weg zur Dusche ganz schön weit… Ich wohne jetzt im Einzelzimmer, weil ich als Letzte gekommen bin und bei der Zimmeraufteilung anscheinend alle Angst hatten irgendetwas Weltbewegendes zu verpassen, wenn sie ins Einzelzimmer ziehen, aber bei den Wänden und der Wohnungsgröße ist das schlichtweg unmöglich und inzwischen werden die anderen langsam neidisch auf mein ganz eigenes Zimmer.

Begrüßungskonzert des Orchesta de Esperanza, dirigiert von Paulinho

Begrüßungskonzert des Orchesta de Esperanza mit Paulinho

Die “Arpegios” hatten für uns so eine Art Einführungswoche geplant, die mir sehr geholfen hat, hier anzukommen. Wir waren jeden Tag unterwegs und haben alle Nucleos und Orchester angeschaut, angehört und kennengelernt. Nucleos heißen die Außenstellen Arpegios, die sich vor allem in Stadtvierteln befinden, die ein ganzes Stück vom Zentrum entfernt sind und in der Regel zu den “ärmeren” Vierteln gehören. Zuerst waren wir in Madre de Christo, dort gibt es einen Kinderchor, der aus einer Klasse der Schule besteht. Einmal pro Woche wird da mit 2 Freiwilligen gesungen. Für uns haben die Kinder auch 2 Liedchen gesungen und uns dann seeeehr viele, seeeehr süße Bonbons geschenkt und dabei waren sie natürlich seeeehr niedlich.

Blick über Esperanza

Blick über Esperanza

Alto Moche, Esperanza und Porvenir kann man ganz gut zusammenfassen, dort gibt es jeweils ein Streichorchester und die Kinder werden hauptsächlich in Gruppen unterrichtet. Auch da gab es für uns schöne Lieder zu hören, Bonbons, Inka-Cola (das ist sicher Geschmackssache, aber Inka-Cola gehört in jedem Fall zu den 10 ekelhaftesten Getränken, die ich je gekostet habe, sie ist gelb, riecht auf 3 Meter nach Kaugummi-Eis und der Geschmack ist einfach unbeschreiblich) und nebenbei gab es natürlich jedes Mal wieder eine Vorstellungsrunde, Stille Post, Lieder und in Esperanza sogar ein bisschen Fußball (Chicos gegen Chicas, eine ziemlich dumme Idee, wir haben 5:0 verloren). Mein Satz der Woche war demnach aber “Soy Pauline, tengo 19 anos y toco violin.” und jedes Mal wenn einer von uns den Zaubersatz gebracht hat gingen Jubelrufe und Applaus los und irgendein Kind fing an ganz aufgeregt rumzuhüpfen “Yo tambien!!! Toco el violiiin!!!” Das letzte und neueste Nucleo heißt El Golf. Es ist eine Außenstelle in der Montessori-Schule einer Gated Community. Dort leben eher bürgerliche Familien und damit fällt es als Nucleo ziemlich aus der Reihe. Die gesamte Schule war ebenfalls im Gegensatz zu den anderen Nucleos ziemlich westlich. Sowohl optisch als auch athmosphärisch, während die Begrüßung dort genauso abgelaufen ist.

Wir wir Freiwilligen dem Begrüßungskonzert des Orchesta de Tierra lauschen

Wir wir Freiwilligen dem Begrüßungskonzert des Orchesta de Tierra lauschen

Dachterrasse der WG

Dachterrasse der WG

In der Academia wurden wir auf ähnliche Weise den drei Orchestern vorgestellt. Das größte Orchester ist das Orchesta de Barro (Orchester des Lehms oder Lehmorchester, auf Deutsch klingt das irgendwie nicht gut…), die Vorstellung habe ich leider verpasst, weil die Montag Abend war, als ich noch in Lima am Flughafen war. Dieses Orchester wird von Paulinho geleitet, der als einer der allerersten Arpegio-Schüler im Blockflötenorchester in Porvenir angefangen hat. In dem Orchester spielen wir nur unterstützend mit und leiten Registerproben an, während wir die anderen beiden Orchester und die Nucleo-Orchester jetzt von uns geleitet werden. Das Orchesta de Barro probt dreimal pro Woche und vor Konzerten auch am Wochenende, es ist sozusagen Mittelpunkt und Ursprung des gesamten Projektes (ganz am Anfang war es das oben genannte Blockflötenorchester Porvenirs, inzwischen ist es ein sinfonisches Jugendorchester, das vor einigen Jahren sogar eine Reise zum Partnerorchester der Droste-Hülshoff-Schule in Berlin gemacht hat). Das mittlere Orchester heißt Orchesta de Tierra (Orchester der Erde), das ist ziemlich lustig, weil dort im Gegensatz zum Orchesta de Barro nicht nur Jugendliche spielen sondern auch Kinder und das sieht schon cool aus, wenn ein 11-jähriger neben einem 19-jährigen am Pult sitzt. Das wird jetzt von 2 Freiwilligen geleitet. Das kleinste Orchester ist das Orchesta de Agua (Orchester des Wassers), dort spielen vor allem Anfänger und sehr, sehr kleine Kinder. Wenn dieses Orchester probt, also jeden Donnerstag, ist im ganzen Haus Bambule, weil all die aufgedrehten Kinder vorher und nachher noch Unterricht haben und mit dem Orchesta de Tierra zusammen die Academia von um 3 bis um 6 komplett besetzen. Diese Probe wird von Tatjana (aus der pädagogischen Leitung und Organisation, war die allererste Freiwillige im Projekt) geleitet und muss von mindestens 3 Freiwilligen begleitet werden, damit alle Instrumente gestimmt werden, alle Kinder mitbekommen wann das Lied losgeht und möglichst keine von den winzigen Geigen zu Bruch geht. Den Kindern macht dieses Theater unglaublich Spaß, ich für meinen Teil freue mich aber auch über die wohltuende Stille, wenn es vorbei ist. Wir haben grade einen Donnerstag hinter uns, vielleicht merkt man das an dieser Stelle ein bisschen…

Combi mit dem genannten Zielortverkünder

Bus (wir fahren meistens Combi, das ist genauso nur kleiner) mit dem genannten Zielortverkünder

Ansonsten haben wir in der ersten Woche einige kleinere Abenteuer erlebt, zum Beispiel immer wieder das Taxi-, Bus- und Combi-Fahren. Ich habe die ganze Woche gebraucht, um mich vom Flug zu erholen und meinen Körper an den Ortswechsel zu gewöhnen. Mit den meisten meiner Leiden war ich auch nicht alleine. Angefangen von Kopf- und Rückenschmerzen über Müdigkeit bis zur Magenumstellung hatte ich meistens genug zu jammern (fragt Uli). Obwohl man auch sagen könnte, dass uns die nächtlichen Begegnungen im Bad einander sicher näher gebracht haben… Jedenfalls wurden die vom Flug verursachten Beschwerden bei dem Verkehr hier nur schwerlich besser. Es ist hier nämlich kein Problem ein Taxi mit bis zu 8 Personen zu befüllen, meine extremste Erfahrung damit war bisher eine Fahrt nach El Golf, da habe ich in einer Art Quer-Hock-Hänge-Stellung im Taxi gesessen oder gehockt oder gelegen oder gehangen, wie mans nimmt. Alle 20 Meter gibt es hier solche Geschwindigkeitsbegrenzungshuckel, bei denen die Größeren von uns jedes Mal eine Delle ins Taxidach schlagen und bei denen ich ganz schön durch die Luft geflogen bin. Im El Golf angekommen, waren mir beide Beine eingeschlafen und den Weg von der Straße bis zum Begrüßungskonzert bin ich eher gewackelt als gelaufen. Dafür hat mich diese Fahrt auch nur ungefähr 40 Cent gekostet. Das Busfahren war anfangs ähnlich beschwerlich, die Busse haben hier nämlich keine Stationen, sondern fahren eine bestimmte Strecke ab und man muss eben wissen, welchem Bus man zuwinken muss und wann man den Bus auf welche Art zum Stehenbleiben bewegen kann um dorthin zu kommen, wo man tatsächlich hin will. In der Tür vom Bus steht immer so ein Typ, der der Straße laut brüllend den Zielort verkündet, die Fahrtkosten eintreibt und beim Aussteigen ganz schön Stress macht, damit der Bus schnell weiter fahren kann.

Mendelssohn-Oktett bei der Noche de Arpegios

Mendelssohn-Oktett bei der Noche de Arpegios

In der freien Zeit, die uns zwischen dem Unterrichten bleibt machen wir viel Kammermusik und versuchen unsere eingerosteten Stimmen zum Singen zu bewegen. Und dann probieren wir uns natürlich durch die kulinarischen Spezialitäten Perus, die geprägt sind von Reis, Mais, Kartoffeln unterschiedlichster Art, Huhn, Fisch und natürlich unglaublich viel verschiedenem Obst. Auf der Straße verkaufen die Leute tagsüber an jeder Ecke karamellisierte Erdnussvariationen, Wassereis (Maracuja ist das Beste hier! Uli stimmt für Kokos…) und noch viele andere Leckereien. Außerdem haben wir (fast alle) angefangen dreimal pro Woche zum Salsa zu gehen. Witzig ist das in jedem Fall aber ganz (fremd-) schamfrei traut man sich da nicht zu sein und ich bin echt gespannt wie wir uns außerhalb der geschützten Tanzschulathmosphäre schlagen…

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Grüße aus Peru!!

Seit der zweiten Woche unterrichten wir schon ganz planmäßig und das kann man wörtlich nehmen, denn jeder hat hier seinen mehr oder weniger festen Stundenplan und meiner ist auch ganz gut gefüllt. Über das Unterrichten werde ich später mal mehr schreiben, es macht jeden Falls genauso viel Spaß wie es anstrengend ist und meine Laune ist dementsprechend erschöpft-fröhlicher Natur. Da von Tag zu Tag alles einfacher wird (vom Unterrichten übers Einkaufen und Busfahren bis zum Spanisch) bin ich auch der Zukunft gegenüber sehr positiv eingestellt und freue mich sehr auf die nächste Zeit. Ich hoffe, ich schaffe es bald, mir mal mehr von Trujillo und Umgebung anzuschauen, davon möchte ich Euch in jedem Fall berichten!

Bis dahin wünsche ich Euch eine schöne Herbstzeit im kalten Deutschland, seid gegrüßt und scheut Euch nicht, mir Eure Fragen und Gedanken per Kommentar, Mail, Skype oder Brieftaube mitzuteilen! Ich freue mich sehr darauf, von Euch zu hören!